Mehr Sicherheit an der Ruhr
Nach einem schweren Badeunfall im Jahre 2003 hatte Prof. Martin Stachowske eine Idee. Er entwickelte das Ruhr-Standort-Informations-System (RuSis). Jetzt soll aus der Idee Realität werden. Mit einem einfachen, aber effektiven System wollen Rettungskräfte in Zukunft entlang des Ruhrtals für mehr Sicherheit und schnellere Hilfe im Notfall sorgen.
In einem Notfall ist es wichtig, dass Rettungskräfte möglichst schnell am Ort des Geschehens eintreffen können. Präzise Ortsangaben sind hierfür die wichtigste Grundvoraussetzung. In einem bebauten Gebiet ist dies eine Selbstverständlichkeit, da Hilfebedürftige hier einfach Straße und Hausnummer nennen können. Nicht so jedoch an der Ruhr. Stachowski konnte es kaum glauben, dass die Ortung der verunglückten Person misslungen war.
Das Konzept der Rettungskräfte sieht nun eine Aufteilung des Ruhrtals in einzelne Abschnitte vor, die mit gut sichtbaren Schildern für jeden Besucher deutlich werden sollen. Neben einer genauen Standortbestimmung sollen auf diesen Schildern außerdem die Notrufnummer 112 abgedruckt werden, um die Absetzung eines Notrufes zusätzlich zu erleichtern. Martin Stachowskes Konzept stieß bei Feuerwehr, Polizei und DLRG auf große Zustimmung und fand in Thorsten Kelle von der DLRG einen besonders engagierten Unterstützer. RuSiS wurde zunächst in einem Pilotprojekt an einem Teilstück der Ruhr erfolgreich getestet.
Bislang aber fehlte für eine dauerhafte Umsetzung Projektes das Geld. Deshalb wurde heute auf Betreiben des SPD-Landtagsabgeordneten für den Bochumer Süden und Südwesten Thomas Eiskirch, ein runder Tisch ins Leben gerufen. Die Realisierungspartner, unter anderen die DLRG, Feuerwehr, das Freizeitzentrum Kemnade, Politik und Verwaltung sind zusammen gekommen und haben der Umsetzung von RuSiS am Bochumer Teil der Ruhr zum Erfolg verholfen. „Jetzt kann RuSiS durch viele Helfer spätestens vor der nächsten Badesaison in Bochum realisiert werden“, freut sich Stachowske.
Die Finanzierung und Anbringung der 10 Schilder im Südwesten von Bochum, 12 Schilder im Süden und 21 Schilder am Kemnader Stausee wird nun durch tatkräftige Unterstützung gesichert. „Für die Finanzierung der Schilder setzen wir uns ein“, so Doris Erdmann, für die SPD Mitglied der Bezirksvertretung Bochum-Südwest. Auch ihr Kollege Lutz Gollnick, Bezirksvorstehervon Bochum-Süd, unterstützt das Projekt. Das Freizeitzentrum Kemnade stiftet 15 Schilder. “Und die Feuerwehr bringt die Pfosten in die Erde” so der Bochumer Feuerwehr-Chef Dr. Dirk Hagebölling. Schließlich haben alle Anwesenden eine Patenschaft für je ein Schild übernommen, denn „man muss bekanntlich immer irgendwo anfangen, in der Hoffnung andere werden es uns gleichtun“, so Eiskirch.Dieses Engagement haben sich nun auch die SPD-Landtagsabgeordneten von Hattingen, Prof. Dr. Rainer Bovermann und von Witten, Thomas Stoko, zum Vorbild genommen und wollen auch in ihren Wahlkreisen dieses Projekt vorantreiben, so dass bald das Ruhrtal von Hattingen über Bochum bis Witten sicherer wird.