WestLB hat immer noch kein Geschäftsmodell

Fehlspekulationen bei riskanten Aktiengeschäften und die Folgen der weltweiten Krise im Finanzmarkt haben bei der Westdeutschen Landesbank (WestLB) zu über 1,6 Milliarden Verlust im Jahr 2007 geführt. Dies wurde bei einer Bilanzpressekonferenz der WestLB am 2. April bekannt. Der Bochumer Landtagsabgeordnete Thomas Eiskirch erklärte hierzu: “Die Wahrheit kommt weiterhin nur scheibchenweise auf den Tisch. So liegen die Verluste der WestLB für 2007 noch einmal um 600 Millionen Euro höher als im Januar angekündigt. Wenn die Bank eine gute Zukunft haben soll, muss die WestLB endlich zur Ruhe kommen.” Es sei nun Aufgabe des Vorstandes um den neuen Vorstandsvorsitzenden Heinz Hilgert, ein Zukunftskonzept für die Bank zu entwickeln und die WestLB fit zu machen für die notwendige Konsolidierung des deutschen Landesbankensektors.

Eiskirch, der Mitglied im Haushalts- und Finanzausschusses des Landtags von NRW ist, wies auf die Risiken für die nordrhein-westfälischen Steuerzahler hin, die sich durch die Fünf-Milliarden-Euro-Bürgschaft des Landes ergeben: “Das bedeutet, dass auf Jahre zehn Prozent des gesamten Landeshaushalts als Risikoabsicherung herhalten müssen. Das ist eine milliardenschwere Bürgschaft auf dem Rücken der Steuerzahler.” Als schwere Hypothek für die Zukunft der WestLB erweise sich weiterhin das Fehlen eines Geschäftsmodells, kritisierte Eiskirch: “Ministerpräsident Rüttgers hat die Zukunft der Bank zur Chefsache erklärt. Er persönlich trägt die politische Verantwortung dafür, dass Monate nutzlos verstrichen sind und die Bank immer noch ohne tragfähiges Geschäftsmodell dasteht. Für die Rettung der WestLB darf es jetzt nicht zu einem Raubzug bei den Sparkassen kommen.” Die SPD-Fraktion werde in den Beratungen über das zukünftige Sparkassengesetz sehr genau darauf achten, dass das Geschäft der WestLB mit den Sparkassen nur soweit ausgebaut wird, dass beide Seiten davon profitieren.

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