Kein Castor-Wanderzirkus in Nordrhein-Westfalen

Gemeinsam gegen Atomkraft (Carina Gödecke, Thomas Eiskirch und Bochumer Jusos an der Ruhr-Universität)

Archivbild: Gemeinsam gegen Atomkraft (Carina Gödecke, Thomas Eiskirch und Bochumer Jusos bei einer Aktion an der Ruhr-Universität)

Der nordrhein-westfälische Landtag hat über den geplanten Castor-Transport von Brennelementen aus Jülich nach Ahaus debattiert. Dabei stellte Svenja Schulze (SPD), die Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung fest, dass die Landesregierung den Transport ablehnt:

„Der Transport ist unnötig, er stellt ein Sicherheitsrisiko dar und er ist mit übermäßigen Belastungen für die Polizisten im Land verbunden.“

Über 150 Castoren mit 300.000 hochradioaktiven Brennelementekugeln sollen vom Forschungszentrum Jülich in das Zwischenlager nach Ahaus gebracht werden. Thomas Eiskirch, der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, schließt sich der Kritik an und äußert sein Unverständnis darüber, dass mit diesem Transport durch das bevölkerungsreichste Bundesland von ganz Deutschland kein einziges Problem gelöst werde. Ein solch hochbrisanter und auch teurer Castor-Wanderzirkus sollte unterbleiben.

Er baut daher darauf, dass der Bund einlenkt und die Castoren in Jülich bleiben können. Wie auch die Wissenschaftsministerin Svenja Schulze sieht Thomas Eiskirch den Bundesumweltminister Norbert Röttgen, der nebenbei auch Landesvorsitzender der CDU in Nordrhein-Westfalen ist, hier in der Pflicht.

Abschließend stimmt der Bochumer Landtagsabgeordnete zu, dass der einzige Weg der Castoren aus Jülich der zu einem atomaren Endlager sein muss und keinesfalls irgendwelche Zwischenlösungen angestrebt werden sollten. Hier sei der Bundesumweltminister auch gefordert, der seinen hehren Worten auch Taten folgen lassen müsse und beispielsweise die Suche nach einem Atommüllendlager unabhängig von Parteibuch vorantreiben muss, denn es kann nicht sein, dass anscheinend die süddeutschen Länder, die im Gegensatz zu Nordrhein-Westfalen weiterhin auf die Atomkraft setzen, bei der Suche nach einem Endlager scheinbar ausgeschlossen sind.

Das könnte Ihnen auch gefallen