Aktion Riegel vor: Polizei im Ruhrgebiet geht verstärkt gegen Einbrecher vor

Bochumer Landtagsabgeordnete zu Besuch bei der Polizei

Bochumer Landtagsabgeordnete zu Besuch bei der Polizei

Der Bochumer SPD-Landtagsabgeordnete Thomas Eiskirch, der sich erst im letzten Jahr erneut ein genaues Bild der Arbeit der Polizei machte (siehe Bild, welches zum Beitrag Landtagsabgeordnete bei der Bochumer Polizei gehört), zeigt sich über eine neue Kampagne der Polizei hoch erfreut:

Zur Kampagne Riegel vor! erklärte das Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen, dass die acht Polizeibehörden des Ruhrgebiets verstärkt gegen Serieneinbrecher vorgehen. Sie haben sich im „Auswerteverbund Ruhr“ (AWR) zusammengeschlossen und so ihre Strukturen im Kampf gegen Wohnungseinbrüche optimiert.

Innenminister Ralf Jäger erklärte hierzu in Essen: „Mit der neuen Strategie im Rahmen unseres Aktionsprogramms „Riegel vor“ verschärft die Polizei im Ruhrgebiet ihre Fahndung.“

Der Verbund bildet eine neue Informationsquelle für die Ermittler. Alle Informationen stehen über eine Datenbank schnell über die Grenzen der Städte und Behörden hinweg zur Verfügung. Darin sind alle Einbrüche erfasst, die nach Tathergang als Teil einer Serie erscheinen. „Von diesem vorbildlichen Netzwerk profitieren die Menschen in ganz NRW“, betonte der Minister und erklärte weiter:

„Der Auswerteverbund ist dann besonders schlagkräftig, wenn die Menschen aufmerksam sind und über die Polizeinummer 110 Hinweise geben. […] Ein Einbruch kann jeden treffen. Aber jeder kann auch etwas tun, um einen Einbruch zu verhindern. Jeder kann seine eigenen vier Wände noch besser schützen, noch aufmerksamer sein. Nur gemeinsam schieben Bürger und Polizei den Einbrechern den Riegel vor.“

Wie wichtig Hinweise von Zeugen zur Bekämpfung der Einbruchskriminalität sind, zeigen zwei Beispiele aus Essen:

  • Nachts fällt dem Anwohnerehepaar G. ein verdächtiges Fahrzeug auf, aus dem drei Männer aussteigen und sich dunkle Jacken überziehen. Sie verständigen die Polizei über die Nummer 110. Die eingesetzten Polizisten nehmen die drei Männer kurze Zeit später bei einem versuchten Einbruch in eine Tankstelle fest.
  • Die Eheleute H. bemerken auf der Straße mehrere Personen, die ihnen verdächtig vorkommen. Sie merken sich deren Auto-Kennzeichen und rufen die 110 an. Die Fahnder können die vier Täter wenige Tage später auf Grund des Hinweises beim Ausspähen von Häusern feststellen und festnehmen. Über das bei ihnen gefundene Diebesgut werden weitere Wohnungseinbrüche aufgeklärt.

Seit 2008 ist die Zahl der Wohnungseinbrüche bundesweit kontinuierlich gestiegen. In NRW sind viele Städte und Gemeinden davon betroffen. „Darauf hat die Polizei reagiert und geht mit einer landesweiten Strategie vor“, erläuterte Jäger. Das Konzept ist auf eine verbesserte örtliche Analyse, eine systematische Spurensuche und Spurensicherung, sowie der Ausschöpfung aller Fahndungsmöglichkeiten ausgerichtet. Zudem stellt das LKA ein Lagebild zur Verfügung, mit dem die Einbruchsentwicklung landesweit und tagesaktuell verfolgt und recherchiert werden kann. Damit können die einzelnen Polizeibehörden Schwerpunkte und Tendenzen bei der Einbruchskriminalität frühzeitig erkennen und gegensteuern.

In NRW wurden im vergangenen Jahr rund 45.000 Einbrüche registriert. Dabei nutzen die Täter günstige Gelegenheiten. „Häufig passieren Einbrüche, wenn die Bewohner arbeiten oder ’nur mal kurz weg sind'“, machte Jäger deutlich. In rund 40 Prozent der Fälle hat der Täter es nicht geschafft, die gut gesicherten Türen und Fenster aufzubrechen. „Schlecht gesicherte Wohnungen sind für die Täter wie Einladungen. Je sicherer die Riegel vor Türen und Fenstern sind, desto unattraktiver wird eine Wohnung für Einbrecher […] Bei der Sicherung der eigenen vier Wände unterstützt und berät die Polizei kostenlos.“

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