Organspende rettet Leben – Entscheidung nicht den Angehörigen überlassen

Thomas Eiskirch

Thomas Eiskirch

Gesundheitsministerin Barbara Steffens teilt angesichts des am morgigen 7. Juni stattfindenden Tags der Organspende, der unter dem Motto „Richtig. Wichtig. Lebenswichtig.“ stattfindet, mit, dass derzeit rund 3.750 Schwerkranke in Nordrhein-Westfalen auf eine Leben rettende Organspende warten. Auf ganz Deutschland bezogen sind es rund 11.000 Menschen.

Ministerin Steffens: „Jeder erwachsene Mensch sollte sich wenigstens einmal intensiv mit dem Thema Organspende auseinandersetzen, sich eine eigene Meinung dazu bilden und sie zumindest gegenüber seinen nächsten Angehörigen kundtun“, so die Ministerin.

Der Bochumer Landtagsabgeordnete Thomas Eiskirch, der auch einen Organspendeausweis hat (siehe auch diesen Beitrag) weist darauf hin, dass nicht nur jeder Mensch sich plötzlich mit dem Thema Organspende auseinandersetzen muss, wenn man selber oder eine nahestehende Person auf eine Organspende angewiesen ist. Außerdem könne es sein, dass man kurzfristig mit der Frage konfrontiert werde, ob ein Familienmitglied für eine Organspende zur Verfügung steht.

„Mit einem Organspendeausweis kann man die eigene Entscheidung über die Organspende rechtzeitig transparent machen und damit den eigenen Angehörigen in einer schwierigen Situation einen zusätzlichen Gewissenskonflikt ersparen“, so der Landtagsabgeordnete.

Einer aktuellen Umfrage zufolge besitzen derzeit 28 Prozent der Menschen in Deutschland einen Organspendeausweis, so viele wie nie zuvor. Dennoch gehen die Organspendezahlen weiter zurück. Noch immer sind Menschen durch negative Schlagzeilen zur Organtransplantation aus den beiden vergangenen Jahren verunsichert. Da gut informierte Menschen in der Regel eher bereit sind, sich für die Organspende zu entscheiden, wurden alle Krankenkassen gesetzlich dazu verpflichtet, ihren Versicherten ab 16 Jahren regelmäßig Informationen und Organspendeausweise zur Verfügung zu stellen.

Weitere Informationen im Internet rund um das Thema Organspende gibt es zum Beispiel bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter organspende-info.de, bei der Deutschen Stiftung Organtransplantation unter dso.de und auf der Seite traumpass.info.

Informationen zur Organspende:

  • Der Tag der Organspende findet übrigens seit 1982 an jedem ersten Samstag im Juni statt.
  • Eine generelle Altersgrenze für die Organspende existiert nicht.
  • Jedes Krankenhaus in Nordrhein-Westfalen mit einer Intensivstation und einem Operationssaal muss mindestens eine/einen Transplantationsbeauftragte/n als Ansprechpartner/in für alle Belange rund um die Organspende bestellt haben.
  • Während die Möglichkeit der Entnahme von Spendeorganen in allen Krankenhäusern mit einer Intensivstation und einem OP sichergestellt sein muss, werden Transplantationen in neun ausgewiesenen Kliniken in Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Transplantationszentren sind die Universitätskliniken Aachen, Bonn, Düsseldorf, Essen, Köln und Münster sowie das Herzzentrum Bad Oeynhausen, das Knappschaftskrankenhaus Bochum und die Städtischen Kliniken Köln-Merheim.
  • Das am meisten transplantierte Organ ist die Niere.

Das könnte Ihnen auch gefallen