Thomas Eiskirch bei der Lebenshilfe Bochum "Rock for Inclusion"

Leichte Sprache ist nicht einfach – aber wichtig: Thomas Eiskirch bei der Gesprächsrunde der Lebenshilfe Bochum

Leichte Sprache ist gar nicht so einfach – aber ziemlich wichtig. Bei einer Talkrunde der Lebenshilfe im Bochumer Bermuda3Eck machte sich Thomas Eiskirch am Samstag für die Belange von Menschen mit Handicap stark. Er erklärte, welche Projekte es schon gibt und was für eine bessere Inklusion noch geschehen muss.

Rock for Inclusion hieß die Veranstaltung der Lebenshilfe, während der die Talkrunde mit fünf Bochumer Oberbürgermeister-Kandidaten stattfand.

Inklusion ist auch für Thomas Eiskirch ein wichtiges Thema, für das er sich schon länger stark macht. Schließlich hat er bereits das Modellprojekt „Übersetzung von Verwaltungsbescheiden in Leichte Sprache“ (siehe auch den Beitrag: Leichte Sprache für eine inklusive Stadtverwaltung) initiiert und sich um dessen Finanzierung gekümmert.
Denn oft sind Sätze in amtlichen Schreiben und erst recht in Bescheiden zu lang oder es kommen zu viele umständliche und schwierige Wörter vor. Problematisch sind solche Texte dann nicht nur für Menschen mit Handicap, wie etwa einer Lernschwäche. Auch für viele andere sind solche Schreiben eine echte Hürde. Denn nur wer die Schreiben versteht, kann damit auch richtig umgehen oder sie auch hinterfragen.

„Deswegen ist Inklusion so wichtig“, erklärte Eiskirch, „sie schafft die Möglichkeit der Teilhabe, des Mitmachen-Könnens, denn die Menschen sollen alles verstehen, damit sie sich einbringen können“. Das ist nicht immer einfach, aber es lohnt sich. „Zur letzten Bundestagswahl hatte die SPD ein Programm in Leichter Sprache.“ Für die Umsetzung war Unterstützung nötig, „aber da merkt man erst, wie kompliziert man oft spricht“, so Eiskirch.

Thomas Eiskirch bei der Lebenshilfe Bochum "Rock for Inclusion"

Thomas Eiskirch bei der Lebenshilfe Bochum „Rock for Inclusion“

Aber Inklusion hört nicht bei der Sprache auf und findet auch im Lokalen statt. Es geht auch um Arbeitsplätze. „Es gibt bereits Unternehmen in Bochum, die Menschen mit Handicap einstellen“, berichtete Eiskirch der Talkrunde. Zu ihnen gehören etwa die städtischen Firmen wie der USB, die VBW oder die Stadtwerke. Aber das reicht Eiskirch nicht. „Als Oberbürgermeister würde ich Gespräche mit Bochumer Unternehmen führen, um sie dazu zu motivieren, mehr Menschen mit Handicap einzustellen.“

Auch beim Thema Wohnen macht sich Thomas Eiskirch für Chancengleichheit stark. Er setzt auf Barrierearmut. Dass das Thema wichtig ist, hat ihm jüngst wieder ein Beispiel gezeigt:

„Die Lebenshilfe hat mich angesprochen und mir von einer Wohngruppe erzählt, in der sich ein junges Paar verliebt hat. Die wollten alleine in eine Wohnung ziehen.“

Allerdings hat das Paar keine passende Wohnung gefunden, in der es alleine hätten leben können. Thomas Eiskirch hat mit einem Wohnungsunternehmen eine Kooperation mit der Lebenshilfe vermittelt, um diesem Paar zu helfen, aber auch um in Zukunft einen direkteren Zugang zu ermöglichen.

„Man muss Vermieter dazu bringen, mehr Wohnungen barrierefrei zu gestalten“, erklärt Eiskirch. Davon profitieren nicht nur Menschen mit Handicap. Auch Senioren oder Eltern mit Kinderwagen haben es leichter, wenn Stufen verschwinden und Türen breiter sind. Inklusion ist ein Thema, was alle betrifft.

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