NRW-Initiative für virtuelles Kraftwerk

Zu einer der zentralen Herausforderungen der Energiewende gehört die intelligente Vernetzung von vielen dezentralen Energieerzeugern und -verbrauchern. Vereinfacht ausgedrückt: Man muss dafür sorgen, dass der erzeugte Strom dort ankommt, wo er benötigt wird. Gerade bei regenerativen Energien (wie Sonnen- und Windstrom) ist dabei zu berücksichtigen, dass der hier durch erzeugte Strom nicht immer gleichmäßig zur Verfügung steht.

Über ein sogenanntes virtuelles Kraftwerk soll das schwankende Angebot optimal mit der Stromnachfrage verbunden werden, damit die erneuerbaren Energien effizient in die Stromnetze integriert werden können.

Thomas Eiskirch, der energiepolitische Sprecher der SPD-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag, begrüßt es daher sehr, dass ein Projektkonsortium um die RWE Deutschland AG nun beim Bund ein Pilotvorhaben zur Förderung aus dem Programm „Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende – SINTEG“ angemeldet hat.

Dieses Pilotprojekt würde in Nordrhein-Westfalen Investitionen von über 60 Millionen Euro auslösen – die dann noch von den Fördermitteln des Bundes in zweistelliger Millionenhöhe ergänzt werden würden. Der Schwerpunkt der Investitionen soll dabei im Ruhrgebiet liegen.

An dem Projektkonsortium sind nicht nur zahlreiche Unternehmen, sondern auch mehrere Universitäten und Forschungseinrichtungen beteiligt. Hier zeigt sich, dass das dichte Netz der hervorragenden Forschungsinstitute in Nordrhein-Westfalen ein wichtiger Faktor sei, der sich positiv auf den Wirtschaftsstandort auswirkt.

Der Bochumer Landtagsabgeordnete weist darauf hin, dass im vergangenen Jahr der nordrhein-westfälische Landtag die Landesregierung dazu aufgefordert hatte, sich für die Durchführung eines Pilotvorhabens zur virtuellen Grundlastfähigkeit von erneuerbaren Energien in NRW einzusetzen. Über das Förderprogramm des Bundes „Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende – SINTEG“ sollen mindestens zwei großflächige Schaufensterregionen mit einem Fördervolumen von bis zu 80 Millionen Euro unterstützt werden. Aus den Fördertöpfen des Bundes sollen Projekte angestoßen werden, die durch die Verbindungen von Last- und Verbrauchszentren durch intelligente Steuerungs- und Kommunikationstechnologien bei sehr hohen Anteilen erneuerbarer Energien Systemsicherheit gewährleisten.

Das jetzt beantragte Projekt soll aufzeigen, wie sich Industrieregionen und Ballungsräume im Zusammenspiel mit angrenzenden ländlichen Räumen und unter Verwendung intelligenter Netze zu einem virtuellen Kraftwerk für die künftige Energieversorgung zusammenschließen können. Hierbei soll der stabile Netzbetrieb bei regionalem Verbrauch erneuerbarer Energien erreicht werden. Auch die Rolle von Speichertechnologien und das Geschäftsfeld der Systemdienstleistungen soll das Projekt aufgreifen. Damit unterstützt das Vorhaben das Ziel der Landesregierung, erneuerbare Energien am Industriestandort NRW grundlastfähig zu machen.

Nordrhein-Westfalen ist mit seiner vielfältigen Struktur unterschiedlicher Energieerzeuger, den vorhandenen KWK-Anlagen und Fernwärmenetzen, dem Potenzial flexibler Lasten bei stromintensiven Unternehmen, innovativer Speichertechnologien und modernem Netzwerkmanagement das ideale Bundesland für entsprechende Pilotvorhaben regionaler und überregionaler Dimensionen.

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