„Zum ersten Geburtstag gibt es Pflaumenstreusel, Apfelkuchen und Bienenstich. Aber erstmal Suppe: Chili con Carne und Kürbissuppe. Das Haus ist gerammelt voll. Es ist ein lauschiges Beisammensein gegenüber vom Bochumer Ruhr-Stadion: Im L-förmigen Speisesaal des Fliednerhauses sind am Samstag, 9. November, rund 150 Gäste – Nachbarinnen, Nachbarn, Ehrenamtliche, Nutzerinnen und Nutzer – zusammengekommen, um den ersten Geburtstag des neuen Gebäudes zu feiern. Vor einem Jahr öffnete hier die neue Notschlafstelle für wohnungslose Menschen der Inneren Mission – Diakonisches Werk Bochum e.V., die gleichzeitig auch die Bochumer Suppenküche e.V. und die Aufsuchende medizinische Hilfe e.V. beherbergt.

Projekt liegt Eiskirch am Herzen

Zur Feier des Tages verteilen gemeinsam mit den Ehrenamtlichen und den Mitarbeitenden des Hauses Oberbürgermeister Thomas Eiskirch und Sozialdezernentin Britta Anger Suppe und Kuchen an die Gäste. „Nach einem Jahr ist es hier erlebbar, wie die Menschen das Haus angenommen haben. Schön, dass die Menschen hier das Haus mit Leben füllen“, freut sich der Oberbürgermeister. „Von den Projekten, die wir in den letzten Jahren umgesetzt haben, liegt mir dieses am meisten am Herzen.“ Auch Britta Anger ist sichtlich stolz auf das bisher bundesweit einmalige Neubauprojekt: „Ich bin sehr froh, dass wir den Neubau hier an zentraler Stelle haben und er von den Menschen gut angenommen wird.“

 

„Der Unterschied ist der Hammer.“ – ein Gast des Fliednerhauses

 

Und das wird es in der Tat. Einige Gäste kennen noch das alte Fliednerhaus und einer fasst es prägnant zusammen: „Der Unterschied ist der Hammer.“ Ein anderer Gast springt spontan von seinem Sitz auf und bedankt sich: „Toll, dass Sie uns sowas hier ermöglichen und uns ein neues Haus gebaut haben.“ „Danke“ sagt auch die Leiterin der Wohnungslosenhilfe der Diakonie, Christiane Caldow: „Das Haus ist nicht nur eine Wertschätzung für unsere Gäste, sondern auch für alle Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen, die hier täglich ein und aus gehen. Die Qualitätssteigerung ist einfach gigantisch für alle Beteiligten.“

Mehr als nur Schlafstelle

Nach nur neun Monaten Bauzeit durch die VBW Bauen und Wohnen GmbH konnten Mitarbeitende und Ehrenamtliche am 10. November 2018 das neue Fliednerhaus in Betrieb nehmen. Das dreigeschossige Gebäude nimmt in der Regel in Doppelzimmern bis zu 42 Menschen nachts auf und verfügt über einen barrierefreien Zugang sowie Waschräume. Für Frauen gibt es einen separaten, geschützten Schlafbereich. In den Räumlichkeiten der Bochumer Suppenküche können werktags bis zu 120 Menschen warm essen und sich mit Lebensmitteln für den Abend sowie für das Frühstück eindecken. Eine Lampe im Speisesaal zeigt an, wenn der Arzt im Haus ist.

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