4. Bochumer Investorenkonferenz / Thomas Eiskirch: Mühen bringen Erfolg

Bochum hat sich im Wohnungsbau gut aufgestellt und dies bei der inzwischen 4. Bochumer Investorenkonferenz erneut unter Beweis gestellt: Rund 140 Akteure der Wohnungswirtschaft haben sich am Mittwoch, 19. Februar, im Atrium der Stadtwerke in einen fachlichen Austausch zum Thema Wohnen und Mobilität begeben.

„Elektromobilität ist Pflicht.“

Die Geschäftsführer der Stadtwerke, Dietmar Spohn und Frank Thiel, informierten über den Ausbau der Elektromobilitätsinfrastruktur in Bochum und boten sich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der Wohnungswirtschaft als Partner für die Umsetzung in Wohnquartieren an. Frank Thiel betonte: „Elektromobilität ist Pflicht, nicht nur Kür.“

Bevölkerung wächst

Oberbürgermeister Thomas Eiskirch strich in seinem Impulsvortrag die verstärkten Bemühungen der Stadt zur Förderung des Wohnungsbaus heraus. 1.200 neu genehmigte Wohneinheiten im Jahr 2019 zeigten, dass die Mühe der letzten Jahre auch den entsprechenden Erfolg bringe, so Eiskirch. Dies zeige sich auch im Wachstum der Bochumer Bevölkerung, die aktuell auf über 372.000 gestiegen sei. Nun sei es umso wichtiger, sich auch mit dem Thema Mobilität zu befassen.

Mobilität mitdenken

Wie wichtig es ist, bei der Planung von Bauvorhaben das Thema Mobilität von vorneherein mitzudenken, betonte auch Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des Verkehrsclub Deutschland (VCD) aus Berlin. 80 Prozent aller Wege in Deutschland endeten oder begönnen an der eigenen Haustür, so Haarmann. Daher sei es zwingend geboten, Wohnquartiere nur mit nachhaltigem Mobilitätskonzept neu zu bauen oder zu sanieren. Wichtig sei es auch, eine konkrete Vorstellung von Mobilitätsentwicklung zu haben und die Bürgerinnen und Bürger bei diesem Thema mitzunehmen.

Bereitschaft zum Wechsel

Ein Beispiel dafür hatte Stadtbaurat Dr. Markus Bradtke in seinem Redebeitrag geliefert, der das Leitbild Mobilität der Stadt Bochum vorstellte. Bradtke ging dabei auch auf die Bürgerkonferenz 2019 mit ihrem Thema „Mobilität von morgen“ ein. Wichtigste Erkenntnis: Die allermeisten Bürgerinnen und Bürger seien durchaus bereit, vom Auto auf den ÖPNV, Fahrrad- oder Fußwege zu wechseln – wenn ihnen ein flexibles, leicht zugängliches Alternativ-Angebot gemacht werde. Entsprechend sei es Aufgabe der Stadt, für diese alternative Infrastruktur zu sorgen.

Quartiere an ÖPNV anbinden

Dr. Christian von Malottki vom Gebietsentwickler BPD Immobilienentwicklung stellte das Thema ÖPNV und Stadtentwicklung in den Vordergrund. Sein Tenor: Erschließungskosten für die Erweiterung des ÖPNV-Netzes dürfen kein Hindernis für neue Stadtquartiere sein.

Herausforderung an Wohnungswirtschaft

Dr. Rainer Fuchs, der in einer Doppelrolle als Bereichsleiter Strategie der Vivawest Wohnen und Vorsitzender des VdW-Arbeitskreises „Neue Mobilität“ gekommen war, legte den Fokus auf die Herausforderungen, die mit gesteigerten Anforderungen im Bereich Mobilität an die Wohnungswirtschaft gestellt werden. Ziel des Arbeitskreises ist es, sich auszutauschen und bedarfsgerechte Angebotsstrukturen zu schaffen.

Praxisbeispiel

Ein Beispiel aus der Praxis lieferten Norbert Riffel (VBW) und Verena Obergfell (BOGESTRA), die gemeinsam mit den Stadtwerken derzeit die ersten Mobilstationen in Bochum – an denen man flexibel zwischen mehreren Verkehrsmitteln wählen kann – in der Flüssesiedlung in Grumme und in der Hustadt bauen, die in Kürze eröffnet werden.

Infomarkt

Im Anschluss an die Vorträge und eine abschließende Podiumsdiskussion konnten sich die Anwesenden beim Infomarkt über die Mietertickets der BOGESTRA, das Vermarktungskonzept des Ostparks, die Ladesäuleninfrastruktur der Stadtwerke Bochum und die Arbeit des Vereins „ruhrmobil-e“ informieren.

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