„Langzeitarbeitslosigkeit ist eine der großen Herausforderungen unserer Gesellschaft und für die Betroffenen eine enorme Belastung“, so Oberbürgermeister Thomas Eiskirch. „Sie fühlen sich nicht gebraucht und haben nur geringe finanzielle Mittel zur Verfügung.“ 19.848 Menschen sind aktuell in Bochum arbeitslos. 7.366 davon sind Langzeitarbeitslose.

Soziale Gerechtigkeit

„Bochum ist eine Stadt, in der wir beides haben: gut bezahlte, hochqualifizierte Jobs – und Menschen, die lange Zeit keine Arbeit finden. Sozial gerecht ist es, gerade diejenigen zu unterstützen, die Schwierigkeiten haben, einen Job zu finden“, so OB Eiskirch. Zu diesem Zweck hat die Stadt Bochum in diesem Jahr die Bochumer Beschäftigungsförderungsgesellschaft gGmbH (BBG) gegründet. Das Ziel: Perspektiven für eine Rückkehr in den Arbeitsmarkt geben. Dabei beschränkt sich die Stadt nicht nur auf eine Vermittler-Rolle, sondern bietet selbst Beschäftigungsmöglichkeiten in der eigenen Verwaltung. „Denn wir als Stadt haben eine Vorbildfunktion: über die BBG wollen wir langzeitarbeitslose Menschen beschäftigen, die gleichzeitig für mehr Lebensqualität in Bochum sorgen“, sagt Sozialdezernentin Britta Anger. Mit dem Beschäftigungsprogramm „Gute Bochumer Arbeit“ möchte die Stadt arbeitsmarktfernen Personen langfristig eine Perspektive bieten und einen Beitrag zur Fachkräftesicherung in der Stadt leisten.

Ein gutes Beispiel

Profitieren sollen Menschen wie Frau E. Sie ist 42 Jahre alt und lebt in Bochum. Sie hat eine Ausbildung als Beiköchin abgeschlossen, konnte aber aus familiären Gründen nicht arbeiten. Sie ist seit 2016 arbeitslos, hat nun aber mit Unterstützung der BBG gGmbH einen neuen Job gefunden.

Ein Ziel der Bochum Strategie

Geschäftsführerin der BBG ist Andrea Henze. Unter Henzes Regie organisiert die BBG im Rahmen des Teilhabechancengesetzes Beschäftigungsmöglichkeiten für langzeitarbeitslose Menschen in den Bochumer Stadtämtern. An dem Gesetz hatte die Stadt 2019 aktiv mitgewirkt. „Gute Beschäftigung in allen Arbeitsmarktsegmenten ist ein Ziel der Bochum Strategie“, so Henze. 81 Stellen wurden bei der Stadt bisher gemeldet. Gemeinsam mit den städtischen Gesellschaften sind es 115. Es geht um wichtige Tätigkeiten in ganz unterschiedlichen Jobs: als Grillscouts, Helferinnen und Helfer in Schulen, in Kindertageseinrichtungen, in der Grünpflege oder bei der Betreuung legaler Graffiti-Flächen.

BBG aks starker Partner

Georg Sondermann, Geschäftsführer des Jobcenters Bochum: „Mit dem Instrument der Teilhabe am Arbeitsmarkt ist es uns in 2019 gelungen, 453 zusätzliche Beschäftigungschancen in 2019 auf dem Bochumer Arbeitsmarkt zu fördern. Mit der BBG tritt nun ein starker Partner an, der unsere Förderperspektiven noch deutlich erweitern und verbessern wird.“

Arbeitsmöglichkeiten für 10 Prozent

„Zusammen mit den 246 gemeldeten Arbeitsgelegenheiten in 2020 sind es insgesamt rund 10 Prozent aller Langzeitarbeitslosen in Bochum, für die Arbeitsmöglichkeiten geschaffen wurden,“ ergänzt Oberbürgermeister Eiskirch.

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