In der Natur spielen – Betreten erwünscht
„Super, dass Kinder im Matsch spielen und auf Bäume klettern können. Und kein Erwachsener schimpft über abgeknickte Äste, so Eiskirch.“ In Bochum wird erste „Wildnis für Kinder“ auf der umgewidmeten Grünanlage am IFAK-Stadtteilzentrum in Bochum-Dahlhausen eröffnet. Auf Initiative der Biologischen Station Östliches Ruhrgebiet um das Team von Jürgen Heuser werden an sechs Standorten in der Stadt brachliegende Flächen zu Kindernaturspielzonen erklärt. Dazu wurden die mit der Stadtverwaltung ausgewählten Flächen durch Pflanzungen und Geländemodellierungen erschlossen und attraktiver gemacht. Gebüsche mit Trampelfaden, zwei Spielhügel und eine Brücke, die die Plateaus verbindet, gibt es auf dem 12.300 qm großen Gelände in Dahlhausen. „Verstecken in der neuen Baumhöhle, Buden bauen und auf Bäume klettern ist hier nicht nur erlaubt, sondern auch erwünscht“, so Heuser.
Mit „Wildnis für Kinder“ sollen Stadtkinder im Wohnumfeld in die Natur eintauchen können und Natur erleben. Im Zeitalter von Playstation und Co. und allgemein wachsenden Leistungsanforderungen in der Schule ist der negative Trend zu beobachten, dass Kinder immer weniger Zeit und Lust haben, draußen in der Natur zu spielen. Diesem Trend möchte Heuser mit „Wildnis für Kinder“ entgegen wirken. „Es geht nicht darum, einen weiteren Abenteuerspielplatz zu schaffen, sondern den Kindern Orte zur Verfügung zu stellen, an denen sie unbeobachtet Natur erleben können“, stellt Heuser klar. „Einfach mal draußen so richtig im Schlamm matschen und sich dreckig machen“.
Ideell unterstützt wird das Projekt seit Beginn von den SPD-Landtagsabgeordneten Carina Gödecke, Serdar Yüksel und Thomas Eiskirch. Die Abgeordneten haben sich um Finanzierungswege für die weiteren Projektkosten bemüht und in den einzelnen Bezirken um Unterstützung geworben. „Intensive Naturerfahrung wirken sich sicherlich positiv auf die Entwicklung und auf motorische Fähigkeiten aus. Gleichzeitig kann auch eine Wertschätzung für die Umwelt entstehen“, so Heuser. Finanziell unterstützt dieNRW-Stiftung NAturschutz, Heimat- und Kulturpflege das Projekt; die Personalkosten stemmt die Stadt Bochum. Für das Projekt in Dahlhausen konnte als Kooperationspartner die IFAK gewonnen werden.