Frank Goosen: Gebt uns den VfL Bochum zurück

Thomas Eiskirch beim VfL Bochum

Thomas Eiskirch beim VfL Bochum

Thomas Eiskirch ist als Bochumer Junge natürlich auch ein begeisterter Fan des VfL Bochums und zitterte in der vergangenen Saison immer wieder in der Ostkurve mit. Leider zuletzt erfolglos, denn der VfL Bochum versagte auch im letzten Heimspiel und musste in die zweite Liga absteigen.
 
Die Fans des VfL Bochum sind damit natürlich nicht zufrieden und Thomas Eiskirch empfiehlt dazu die Lektüre des Artikels Gebt uns unseren Verein zurück, den Frank Goosen bei DerWesten (Internet-Portal der WAZ) veröffentlicht hat.
 
Dort heißt es unter anderem:

[…] Dieser Verein macht schon lange keinen Spaß mehr, vermittelt seinen Anhängern nicht das emotionale Erlebnis, für das sie ins Stadion gehen und, nebenbei gesprochen, immer mehr bezahlen. Seit ziemlich genau zwei Jahren bietet der VfL gerade bei den Heimspielen immer weniger Herzblut. Seit der Trennung von Stefan Kuntz fehlte dem Anhang eine emotionale Identifikationsfigur, dem kompetenten, aber spröden Trainer Marcel Koller ein Korrektiv, nicht nur in der Außendarstellung, sondern auch in der internen Debatte. Und es hat funktioniert. Warum wurde das nicht fortgesetzt? Stefan Kuntz wollte, nach Worten des Aufsichtsratsvorsitzenden, „alles bestimmen“, Trainer, Co- und Torwarttrainer, Mannschaftsarzt. Hört sich an, als wollte er einfach seinen Job machen.

Zu den Zeiten von Stefan Kuntz – da macht es noch Spaß die Spiele des VfL Bochums sich anzuschauen. Weiter heißt es in dem Text:

[…] Dieser Verein ist mittlerweile durchsuppt von einem Gestus der Mittelmäßigkeit, einer Haltung, die kein Ziel, keine Vision kennt, nur Langeweile. Wer einmal das Glück hatte, den Aufsichtsratsvorsitzenden auf einer Saisonabschlussfeier sprechen zu hören, weiß, wo das herkommt: Nicht der VfL Wolfsburg sei deutscher Meister geworden, hieß es da, sondern VW. Auf dem zweiten Platz seien Allianz und Telekom gelandet. Und so weiter. So richtet man sich in einer Opferrolle ein, die im wahrsten Sinne des Wortes unsportlich ist. Kein Rhönradfahrer kann seinen Sport mit diesem Habitus betreiben.
[…]
Und jetzt wollen sie uns auch noch unser Bier wegnehmen. Kein Fiege-Pils mehr im Stadion, sondern Krombacher, Bitburger oder sonst ein Bier, zu dem man jeweils stehen kann, wie man will: Es ist einfach nicht unseres. Sicher, der VfL braucht jeden Euro, zumal in der zweiten Liga. Aber was dieser Verein noch sehr viel dringender braucht ist eine Identität, eine Idee, hinter der man sich versammeln kann und die die Basis fürs Überleben darstellt. Das Leitbild, das man sich vor einiger Zeit gegeben hat, war ein Anfang. Allein, es wird nicht mit Leben gefüllt. Regionale Identität wird dort sehr groß geschrieben. Aber auch nur dort.
[…]
Wie gesagt, der Verein braucht eine Identität und eine Idee von sich selbst. Er braucht auf allen Ebenen Personal, das diese Idee verkörpert und dafür kämpft. Wir wollen wieder Lust auf unseren Verein haben. Wenn es dafür nötig ist, ihn umzubauen, sollten wir sofort damit anfangen.

Man darf gespannt sein, wie es beim VfL Bochum weiter geht.

Das könnte Ihnen auch gefallen