Offener Brief an ThyssenKrupp von den Bochumer Abgeordneten aus dem Bundes- und Landtag

Offener Brief der Bochumer MdBs und MdLs an ThyssenKrypp

Offener Brief der Bochumer MdBs und MdLs an ThyssenKrypp

In den vergangenen Tagen wurde bekannt, dass die Situation der Edelstahl-Standorte Bochum und Krefeld von ThyssenKrupp gefährdet ist.

Der Verkauf der Edelstahlsparte Inoxum an den finnischen Wettbewerber Outokumpu bedeutet einschneidende Veränderungen für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor Ort.

Die für Bochum im Deutschen Bundestag und im nordrhein-westfälischen Landtag tätigen Abgeordneten (Gerd Bollmann (MdB), Thomas Eiskirch (MdL), Carina Gödecke (MdL), Axel Schäfer (MdB) und Serdar Yüksel (MdL) haben sich dahingehend in einem offenen Brief an Dr. Heinrich Hiesinger, den Vorstandschef von ThyssenKrupp, gewandt.

Dieser offene Brief ist nachfolgend dokumentiert:

Offener Brief der Bochumer MdBs und MdLs an ThyssenKrupp

Gefährdung der Edelstahl-Standorte in Bochum und Krefeld

Sehr geehrter Herr Dr. Hiesinger,

mit großer Sorge haben wir die Medienberichte zur Kenntnis genommen, wonach 1.000 Arbeitsplätze von Beschäftigten der ThyssenKrupp AG in der Edelstahlsparte auf dem Spiel stehen: Wir befürchten, dass die Standorte Bochum und Krefeld geschlossen werden!

Dies wäre sowohl ein erheblicher Verlust an Arbeitsplätzen für die Kolleginnen und Kollegen als auch ein herber Rückschlag für die gemeinsamen Bemühungen von Wirtschaft, Gewerkschaften und Politik, Deutschland als Industrieland zu erhalten und zukunftsfähig zu machen.

Es widerspräche auch dem, was in der Vereinbarung „Zukunft und Beschäftigung“ am 24.11.2010 in Ihrem Unternehmen festgelegt worden ist.

Wir haben uns als Parlamentarier schon seit Jahren aktiv für den Erhalt der Standorte wie der Arbeitsplätze eingesetzt – das tun wir auch jetzt.

Konkret wollen wir, dass

  • es keine betriebsbedingten Kündigungen gibt,
  • die Werke in Bochum und Krefeld nicht aufgegeben werden
  • die „Flüssigphase“ in Bochum und Krefeld erhalten bleibt und
  • keine Ausgliederungen erfolgen.

Wir fordern Sie als Vorstandsvorsitzenden der ThyssenKrupp AG auf, sich im Rahmen der bislang geltenden Vereinbarung für die Beschäftigten und die Standorte einzusetzen.

Deshalb unterstützen wir ausdrücklich die Haltung der Ministerpräsidentin unseres Landes Hannelore Kraft in dieser Frage.

Auch möchten wir klar sagen: Als SPD-Abgeordnete stehen wir in den jetzt laufenden Verhandlungen an der Seite der Betriebsräte und der IG Metall.

Mit freundlichen Grüßen

Gerd Bollmann MdB
Axel Schäfer MdB
Thomas Eiskirch MdL
Carina Gödecke MdL
SerdarYüksel MdL

Außerdem hat sich die SPD Bochum mit den Beschäftigten der ThyssenKrupp Nirosta GmbH vor Ort solidarisch erklärt. Nachfolgend ist das Unterstützungsschreiben des SPD-Unterbezirkes Bochum dokumentiert:

Solidaritätsadresse der SPD Bochum mit den Beschäftigten der ThyssenKrupp Nirosta GmbH

Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen!

Medienberichte über einen möglichen Verkauf der Edelstahlsparte von ThyssenKrupp an den finnischen Konzern Outukumpu haben wir mit großer Sorge vernommen.

Wir müssen und werden alle gemeinsam um den Erhalt Eurer Arbeitsplätze und die „Flüssigphase“ am Standort Bochum kämpfen. Der durch den Vorstandsvorsitzenden der ThyssenKrupp AG Dr. Hiesinger für den Fall eines Verkaufs vertraglich zugesicherte Erhalt Eurer Arbeitsplätze muss Bestand haben.

Wir werden gemeinsam mit Euch um die Zukunft Eurer Arbeitsplätze kämpfen!
Es darf keine betriebsbedingten Kündigungen geben! Der Standort Bochum muss erhalten bleiben!

Die Bochumer SPD hat ihre Mitglieder, Funktionäre und Mandatsträger sowie die Öffentlichkeit zur Teilnahme an Eurer heutigen Kundgebung auf dem Husemannplatz aufgerufen.

Die uneingeschränkte solidarische Unterstützung der gesamten Bochum SPD ist Euch gewiss!

Mit kollegialen und solidarischen Grüßen

Thomas Eiskirch Vorsitzender
Manfred Rakowski Geschäftsführer

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One comment

  • Ralf Josephy 12. Juli 2012  

    Die Hintergründe der deutsch-finnischen Zusammenarbeit ist ein Problem, dass u.a. durch Waffengeschäfte von ThyssenKrupp (Spähangriff/Eloka) und durch Geheimdienste provoziert wird.

    NRW verdient an der Zulieferung – MIK NRW – RWE und der SWB in Bonn.

    Fragen Sie doch mal den MAD zur Verwendung von Eloka und Kriegsvölkerrecht (second strike back).

    Mfg

    Ralf Josephy