Erste Erfolge für das Präventionsprojekt „Wegweiser“ gegen gewaltbereiten Salafismus

Thomas Eiskirch

MdL Thomas Eiskirch

Ein halbes Jahr nach dem Start des Präventionsprojektes „Wegweiser – gemeinsam gegen gewaltbereiten Salafismus“ in NRW berichten die Beteiligten über erste positive Erfahrungen.

Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger teilte gestern beim Besuch der „Wegweiser“-Anlaufstelle des IFAK e.V. in Bochum mit:

„Die vielen Nachfragen von besorgten Angehörigen, Freunden oder auch Lehrern zeigen: Das Projekt wird angenommen.“

In den „Wegweiser“-Anlaufstellen (neben Bochum gibt es diese auch noch in Bonn und Düsseldorf) wenden sich pro Woche über 40 Hilfesuchende an die Berater. In Bochum arbeiten die Sozialarbeiter zurzeit mit sechs Jugendlichen besonders intensiv, um ihre Radikalisierung zu stoppen.

Der Bochumer Landtagsabgeordnete Thomas Eiskirch stellt dazu fest, dass man den richtigen Weg eingeschlagen habe und begrüßt die Fortschritte des Präventionsprogramms auch und gerade in Bochum.

Der Innenminister erklärte gestern noch einmal die Zielsetzung des Projektes:

„Wegweiser ist als umfassendes Präventionsprojekt konzipiert […]
Es setzt früher an und wirkt breiter als jedes Aussteigerprogramm. Wegweiser nimmt die Ursachen in den Blick.“

Ziel von „Wegweiser“ ist es, den Einstieg junger Menschen in die gewaltbereite salafistische Szene zu verhindern. „Wegweiser“ leistet dabei passgenaue und unmittelbare Hilfe. Persönliche Betreuer vor Ort „weisen den Weg“. Hilfe bei schulischen Problemen gehört ebenso dazu wie Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche.

„Mir ist besonders wichtig, dass das Programm vor Ort umgesetzt wird“, erläuterte Jäger – eine Aussage, die Thomas Eiskirch unterstreicht.

Eine Problemlösung findet sich oft bereits im Gespräch mit den Ratsuchenden. Wegweiser bietet einen Ansprechpartner, der zuhört und sich verantwortlich kümmert. Wenn nötig werden weitere Fachleute einbezogen. Bei einigen gefährdeten Jugendlichen erreichte „Wegweiser“ so bereits positive Entwicklungen: Sie gehen wieder zur Schule oder haben wieder einen guten Kontakt zu ihrer Familie. Für den Innenminister ist das ein gutes Signal: „Das Konzept einer Anlaufstelle vor Ort greift. Die Kompetenz wird wahrgenommen und genutzt. Eine wichtige Voraussetzung, um junge Menschen vor dem Abgleiten in die Radikalisierungsfalle zu bewahren.“
Wichtig ist auch religiöse Toleranz. „Wegweiser akzeptiert religiöse Überzeugungen, aber keine Gewalt zur Durchsetzung extremistischer Ziele“, betonte Jäger. Gleichzeitig stellte er klar: „Die große Mehrheit der hier lebenden muslimischen Menschen verurteilt den gewaltbereiten Salafismus.“

Die aggressive Internetpropaganda von Djihadisten führt dazu, dass die gewaltbereite salafistische Szene immer mehr Zulauf von jungen Menschen erhält. Immer mehr von ihnen reisen in die Krisengebiete aus. Abschließend erklärt Innenminister Jäger dazu:

„Wir müssen alles daran setzen, diese Entwicklungen zu stoppen und die Jugendlichen für unsere Gesellschaft zurück zu gewinnen […] Dabei hilft unser Präventionsprojekt Wegweiser.“

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