InnoMeT.NRW: So funktioniert Wettbewerb nicht!

Thomas Eiskirch

Thomas Eiskirch

Die heutige Ausgabe der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) berichtet, wie man sich seitens der FDP bzw. der Landesregierung Wettbewerb vorstellt. Das ganze zeigt sich am Beispiel des vom Land ausgelobten Wettbewerbs InnoMeT.NRW, bei dem 15 Millionen Euro Fördergelder verteilt wurden.

Das Land forderte Hochschulen und Unternehmen auf sich regional gebündelt in gemeinsamen Forschungsprojekten zur Entwicklung von neuer Medizintechnik zu bewerben. Gewinner dieses „Wettbewerbes“ war die Region Aachen. Wermutstropfen dabei: Aachen war die einzige Region, die sich beworben hat. WAZ-Informationen zufolge war es beispielsweise Bochum und Dortmund nicht möglich sich wirklich zu bewerben, da die Frist zu kurz bzw. die gestellten Anforderungen zu hoch waren.

Dennoch schreibt die Landesregierung in einer Mitteilung:

„Die Wissenschaftler aus der Region Aachen hatten sich gegen acht andere Projektverbünde aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen durchgesetzt.“

Es hat also – entgegen der offiziellen Aussage – gar kein richtiger Wettbewerb stattgefunden. Die Region Aachen, deren Universität über beste Kontakte zur Landesregierung verfügt, konnte also ohne wirklichen Wettbewerb die Fördergelder erhalten.

Thomas Eiskirch, der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, erklärt hierzu:

„Gerade wenn es um öffentliche Gelder geht, müssen Wettbewerbe fair sein. Die Bedingungen muss man so gestalten, dass der Sieger nicht von vorneherein fest steht. Danach mit erfundenen Mitbewerbern Nebelkerzen zu werfen, setzt dem die Krone auf.“

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