Ministerpräsidentin Hannelore Kraft erklärte beim Bochumer Bildungskongress die vorbeugende Bildungs- und Sozialpolitik

Hannelore Kraft

Hannelore Kraft

In dieser Woche fand der Bochumer Kongress an der Ruhr-Universität statt. Unter dem Motto Der Schlüssel zur Zukunft – Bildung für alle! veranstalteten die GEW-NRW und der DGB-NRW in Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum und unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission, einen großen Bildungskongress durch.

Hier wurden die aktuellen bildungspolitischen Herausforderungen debattiert – mit Vertretern aus Bildung, Gesellschaft, Wissenschaft und natürlich auch der Politik. So war beispielsweise auch der Landtagsabgeordnete Thomas Eiskirch dabei und niemand geringeres als Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (siehe Archivbild) hielt eine Auftaktrede, in der sie die Politik der Landesregierung erklärte.

Sie bekräftigte dabei die Politik, gezielt in die Förderung von Kindern, Bildung und Vorbeugung zu investieren. Nordrhein-Westfalen müsse in die Zukunft investieren und unsere Zukunft seien vor allem Kinder. Hannelore Kraft:

„Wir brauchen mehr Jugendliche mit besseren Abschlüssen und wir dürfen kein Kind mehr zurücklassen.“

Die Ministerpräsidentin erklärte, dass für sie die Bildungspolitik auch Investitionspolitik sei:

„Darum bin ich auch sicher, dass wir unseren Investitionsbegriff erneuern müssen.“

Mit dem geplanten Haushalt für das Jahr 2011 sollen eine Milliarde Euro zusätzlich für Kinder, Bildung und Vorbeugung ausgegeben werden.

Zu Beginn des Bildungskongresses wurde der Ministerpräsidentin das 2. Bochumer Memorandum überreicht. Darin formulieren Wissenschaftler und Gewerkschafter ihre bildungspolitischen Ansprüche an die Politik. In ihrer Rede stellte Ministerpräsidentin Kraft fest, dass es auch sechs Jahre nach dem ersten Bochumer Memorandum immer noch grundlegende Probleme bei der schulischen Integration von Jugendlichen gebe, die aus schwierigen, so genannten bildungsfernen Familienstrukturen kämen.

Hannelore Kraft:

„Wir stehen an einer grundsätzlichen politischen Weichenstellung. Wenn wir jetzt gezielt in Vorbeugung investieren anstatt ständig steigende Reparaturkosten zu schultern, weil Kinder nicht alle Chancen erhalten, zahlt sich das zweifach aus: Die Ausgaben für soziale Reparaturkosten sinken, das Wirtschaftswachstum und damit auch die Steuereinnahmen steigen, wenn mehr junge Menschen gut ausgebildet sind. Und darüber hinaus stärken wir so nachhaltig den Standort Nordrhein-Westfalen, indem wir dem Fachkräftemangel entgegenwirken.“

Die Ministerpräsidentin betonte, dass die Landesregierung „mit dem viel zu frühen Sortieren unserer Kinder auf unterschiedliche Schultypen Schluss machen“ wolle. Das Konzept dafür sei die Gemeinschaftsschule. Längeres gemeinsames Lernen solle mehr Schülerinnen und Schüler zu besseren Abschlüssen führen. Zugleich werde gerade im ländlichen Raum die Möglichkeit gegeben, durch die Zusammenführung bereits bestehender Schulformen zu einer Gemeinschaftsschule ein umfassendes wohnortnahes Schulangebot zu erhalten.

Hannelore Kraft zeigte sich in Bochum optimistisch, dass Nordrhein-Westfalen von den schrillen Tönen in der Schulpolitik langsam wegkomme. Es verbreite sich eine schulpolitische Grundstimmung, in der man sich unaufgeregter und der Sache zugewandt verständigen könne. Signale dafür seien erkennbar. „Es wäre wirklich ein Segen, wenn wir zu einem Konsens über grundlegende Strukturen kommen könnten, der in der Form eines Schulfriedens weit über kommende Wahltermine hinaus für Ruhe und Stabilität an unseren Schulen sorgt“, sagte Kraft.

Siehe auch die vom Bochumer Pottblog als Video dokumentierte Rede von Hannelore Kraft:

(Bild: Thomas Eiskirch)

Thomas Eiskirch

Thomas Eiskirch freute sich – auch in seiner Eigenschaft als SPD-Vorsitzender von Bochum – über den Besuch der Ministerpräsidentin in Bochum bzw. genauer gesagt in „seinem“ Wahlkreis.

Er begrüßt die Impulse die die rot-grüne Landesregierung in der Bildungspolitik gibt und insbesondere das Ziel, dass kein Kind zurückgelassen werden darf, wertet er als positive Wende in der Bildungspolitik. Ein Baustein dafür ist auch die geplante Abschaffung der Studiengebühren, die die nordrhein-westfälische Landesregierung zusammen mit den die Regierung tragenden Fraktionen von SPD und Bündnis ’90 / Die Grünen anstrebt und durchsetzen wird.

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